Wie erkennt man eine Parodontitis?

Wie sind die Warnzeichen einer Parodontitis?

Man erkennt die Parodontose natürlich, wenn die Zähne locker sind, dann weiß man, dass man eine Parodontitis hat. Aber dann ist es schon relativ spät.

Die Frühzeichen einer Parodontitis kann man als Patient leider nicht erkennen. Früher dachte man, das Zahnfleischbluten wäre das klassische Zeichen einer Parodontitis. Aber heute weiß man, dass dem nicht so ist, da sich der Prozess in der Tiefe abspielt. Als Patient sind Sie in der Regel leider nicht in der Lage, dies festzustellen. Sie brauchen dazu einen Fachmann, einen Zahnarzt, der sich auf Parodontitis spezialisiert hat.

Wie diagnostiziert der Parodontologe?

Der Parodontologe macht zunächst einmal eine gründliche Untersuchung des Zahnfleisches, einen sog. Blutungsindex, den sog. PSI Index –Parodontaler Screening Index. Er schaut, ob in der Tiefe eine Entzündung vorhanden ist, dabei geht er mit ganz feinen Sonden – völlig schmerzfrei – in die Zahnfleischtaschen und schaut nach, ob es dort zu Blutungen kommt und ob Eiter vorhanden ist.

Dies wird durch eine Röntgenaufnahme unterstützt, um festzustellen, ob der Knochen, der unter dem Zahnfleisch ist, sich ebenfalls schon zurückgezogen hat.

Als Drittes folgt eine Befragung des Patienten. Gibt es Risikofaktoren, wie z. B. das Rauchen, eine genügende Ernährung, Stresssituationen, bestimmte Medikamente. Es handelt sich dabei um ein Paket von Diagnosemaßnahmen, um zu erkennen, ob der Patient gefährdet ist, oder nicht.

Und der aller letzte Faktor ist natürlich die Mundpflege. Wenn ich einen Patienten habe, der nicht so optimal putzt, dann weiß ich, dass er risikogefährdeter ist und muss ihm entsprechend helfen, sein Putzverhalten zu optimieren.

Welche weiteren Testmöglichkeiten gibt es?

 

Wir wissen auch, dass die Parodontitis ein bisschen vererbbar ist, vor allem die Entzündungsneigung. Dementsprechend kann man auch Gentests durchführen und kann dabei die Entzündungsneigung nachweisen.

Das weitere ist ein Keimtest, ein Bakterientest. Wir wissen, dass die Parodontitis durch Bakterien hervorgerufen wird. Wir wollen bei einem Keimtest wissen, um welche Bakterien es sich bei dem Patienten handelt. Es gibt ungefähr 500 Bakterienfamilien. Durch einen Keimtest stellen wir fest, ob es sich um harmlose oder sehr aggressive Bakterien handelt.

Man hat festgestellt, dass die Parodontitis immer dann entsteht, wenn die Immunfähigkeit nicht optimal ist. Dementsprechend kann es sinnvoll sein, die Immunfähigkeit die Immunkraft des Patienten zu analysieren, um dann auf der anderen Seite die Immunfähigkeit auch zu steigen.

Wir haben eine Balance zwischen Bakterien auf der einen Seite und der Immunfähigkeit auf der anderen Seite. Steigern wir die Immunfähigkeit, dann können die Bakterien zurückgedrängt werden. Es gibt also ein ganzes Konglomerat von Testungsmöglichkeiten, die man sicherlich nicht alle durchführen muss, aber immer individuell bei dem Patienten entscheidet, was sinnvoll und was wirkungsvoll ist.