Dr. med. dent. Wolfgang H. Koch

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Parodontitis-Behandlung als Schutz vor frühem Tod

Bei Menschen mit Parodontitis besteht ein um 20 – 40 % höheres Risiko für Herz-/Gefäßerkrankung als bei nicht an Parodontitis Erkrankten. Der Zusammenhang zwischen Parodontitis und Schlaganfall ist am deutlichsten.

Björn Klinge, Professor für Parodontologie am Karolinska-Institut in Stockholm hat festgestellt, dass Parodontitis-Patienten einen höheren Cholesterin-Spiegel sowohl total, als auch speziell im Hinblick auf das „gefährliche“ LDL, bei gleichzeitigem niedrigen Wert an „gutem“ HDL aufweisen. Bei Behandlung der Parodontitis verändern sich diese Werte positiv, gleichzeitig vermindern sich gewisse serologische Entzündungsmarker und Marker für Herz-Gefäßerkrankungen.

Das Risiko für einen frühzeitigen Tod erhöht sich umso mehr, je weniger Zähne ein Patient hat und je schwerer seine Parodontitis ist.

Dr. Anders Holmlund, Parodontologe an der Klinik in Gävle (Schweden), konnte in einer neuesten Studie belegen, dass bei Patienten zwischen dem 40. und 59. Lebensjahr, die an Herz-/Gefäßerkrankungen leiden, ein Zusammenhang zwischen dem Schweregrad der Parodontitis besteht. Dieser Zusammenhang verstärkt sich bei Patienten mit Herzinfarkt. Am stärksten und frappierendsten war lt. Holmlund der Zusammenhang zwischen Tod und der Anzahl der fehlenden Zähne.

Mundhygiene soll gefährlicher Entzündung der Herz-Innenhaut vorbeugen

31. Herbst-Tagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, 18. Jahrestagung der Arbeitsgruppe Herzschrittmacher und Arrhythmie; Köln

Köln, Samstag 6. Oktober 2007 – „Eine ordentliche Mundhygiene könnte in der Vorbeugung einer infektiösen Entzündung der Herzinnenhaut („Endokarditis“) eine wichtige Rolle spielen„, sagt Privatdozent Dr. Christoph Naber (Westdeutsches Herzzentrum Essen). Davon geht jedenfalls das demnächst publizierte Positionspapier „Prophylaxe der infektiösen Endokarditis“ der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie aus.

Zu einer Endokarditis kann es kommen, wenn bestimmte Bakterien in das Blut eindringen, zum Beispiel bei Operationen. Nicht rechtzeitig behandelt, verläuft eine Endokarditis in den meisten Fällen tödlich.Antibiotika vor Eingriffen sollen deshalb bei bestimmten Patienten einer Infektion vorbeugen.

„Allerdings zeigt eine Auswertung unserer Register, dass 80 Prozent der Endokarditis-Patienten vor dem Auftreten der Erkrankung keine Operation hatten“, erklärt Dr. Naber. „Die Bakterien müssen also auf andere Weise ins Blut gelangt sein.“ Eine Möglichkeit ist, dass Bakterien aufgrund eines schlechten Zahnstatus bereits bei alltäglichen Aktivitäten wie dem Kauen oder dem Zähneputzen ins Blut eindringen. „Davor können wir allerdings nicht mit Medikamenten schützen“, sagt der Herz-Spezialist. „Es macht daher Sinn, kranke Zähne rechtzeitig solide zu sanieren und Karies und Parodontose effektiv zu behandeln.“

Ein schlechter Zahnstatus könne ein Risikofaktor für diese bakteriell hervorgerufenen Krankheiten sein, eventuell „wegen der Dauerberieselung mit Erregern aus dem Mund“, so Dr. Naber. Derartig eingeschwemmte Erreger („Bakteriämie“) können sich in Bereichen mit Vorschädigung absetzen und vermehren. Menschen mit einem guten Zahnstatus hingegen haben erwiesenermaßen seltener Bakteriämien.

Quelle: Prof. Dr. Eckart Fleck, Berlin (Pressesprecher der DGK) Christiane Limberg, Düsseldorf (Pressereferentin der DGK, Tel.: 0211- 600 692 – 61; Fax: 0211- 600 692 – 67; limberg@dgk.org Roland Bettschart, Bettschart & Kofler Medien- und Kommunikationsberatung GmbH; Mobil: 0043-676-6356775

Positive Wirkung von Schmelz-Matrix-Proteinen auf parodontale Wundheilung

Das Ziel der regenerativen Parodontitis-Therapie ist die Wiederherstellung der verloren gegangenen parodontalen Gewebe wie z.B. Wurzelzement und Alveolarknochen. Studien zeigen, dass Schmelz-Matrix-Proteine die parodontale Regeneration fördern. In der Schweizer Monatsschrift für ZahnMedizin SSO 6/2007 kommt der niederländische Parodontologe, Prof. Anton Scolean und Kollegen, basierend auf der aktuellen Literatur, zu mehreren Ergebnissen.

Die chirurgische Parodontitis-Therapie von tiefen Knochendefekten, unter Verwendung von Schmelz und Matrix-Proteinen, fördert die parodontale Regeneration.

Die Verbesserung der klinischen Parameter durch die chirurgische Behandlung von tiefen Knochendefekten mit Schmelz-Matrix-Proteinen kann über einen Zeitraum von mindestens 8 Jahren erhalten werden.

Parodontitis in Deutschland

Nur ein Bruchteil in Therapie: Geringe Behandlungszahl entspricht nicht dem Bedarf

Die Zahl der Parodontitisbehandlungen in Deutschland entspricht bei weitem nicht dem tatsächlichen Bedarf. Rund 40 bis 50 % der Erwachsenen in Deutschland leiden an einer Erkrankung des Zahnhalte-Apparats, wobei mehr als 15 % Zahnfleischtaschen von mehr als 6 mm Tiefe aufweisen. Behandelt wurden 2002 mit insgesamt 717.000 Fällen jedoch nur knapp 1,5 % der Erkrankten, so die alarmierende Feststellung der Deutschen Parodontosehilfe e.V. (DPH).

Therapiebedarf sieht die DPH bei etwa 25 Millionen Erwachsenen. Bei ihnen hätten sich bereits Zahnfleischtaschen von 4 und mehr Millimetern Tiefe gebildet. Diese Entzündungen des Zahnhalte-Apparats – richtig als Parodontitis und nicht als Parodontose bezeichnet – können zum Zahnverlust führen.

Angesichts dieses auch durch die demographische Entwicklung noch zunehmenden Behandlungsbedarfs unterstützt die DPH die Forderung, die Zahnheilkunde jetzt nach befund- und patientenorientierten Kriterien neu auszurichten. Dazu Prof. Dr. Thomas Hoffmann, Präsident der Deutschen Gesellschaft Parodontologie: „Die Neubeschreibung soll eine präventivorientierte, ursachengerechte und strukturerhaltende Therapie sichern. Ziel ist, invasive, substanzopfernde Maßnahmen zu reduzieren und die Lebensqualität durch Erhalt der Mundgesundheit zu verbessern.“

Hierbei gilt es, den individuellen Behandlungsbedarf möglichst frühzeitig festzustellen. Am Beginn der Therapie steht zunächst die Basisdiagnostik mit dem seit 2004 neu als Kassenleistung etablierten Parodontalen Screening Index (PSI). Dieser gibt erste Informationen über den Schweregrad der Erkrankung sowie den möglichen individuellen Behandlungsbedarf. In der folgenden präventiven Betreuungsphase sind die Reduzierung der patientenbezogenen Risikofaktoren, die Optimierung des Mundhygieneverhaltens und die Compliance (Therapietreue) des Patienten von großer Bedeutung. „Wir können die Mundgesundheit und damit die Allgemeingesundheit nur dann verbessern, wenn unsere Patienten von der Notwendigkeit ihrer Mitverantwortung überzeugt sind und intensiv mitarbeiten“, so Dr. Wolfgang H. Koch (DPH).

Nur 3 % gehen zur Erhaltungstherapie
„Innerhalb von 5 Jahren ist bei 10 % der Bevölkerung eine Parodontalbehandlung durchgeführt worden, aber nur 3 dieser 10 % gehen regelmäßig zur Erhaltungstherapie zu ihrem Zahnarzt“, so Koch. Gerade diese Maßnahmen sind für die Langzeiterfolge extrem wichtig. Vermehrte Durchführung von nicht-chirurgischen Parodontalbehandlungen verringern den Zahnersatz. Stärkster Risikofaktor für Parodontitis ist Rauchen. Der Gesundheitszustand der Mundhöhle eines Rauchers ist vergleichbar mit dem eines 10 Jahre älteren Nichtrauchers. Auch Stress wirkt sich nachteilig auf die parodontale Situation aus. Koch weist darauf hin, dass ohne ausreichende Finanzmittel und die Verpflichtung zur Wirtschaftlichkeit eine individuelle optimale Parodontalbehandlung nicht zulassen. „Wenn Patienten von der rasanten Weiterentwicklung der Zahnheilkunde profitieren wollen, führt kein Weg an einer stärkeren finanziellen Selbstbeteiligung vorbei“, so Koch.

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