Frauen mit Kinderwunsch sollten ihre Zähne untersuchen lassen

Zähne und Schwangerschaft – das hat mehr miteinander zu tun, als viele Frauen meinen. Leidet eine werdende Mutter unter einer schweren Parodontitis, stellt dies ein Risiko für das Kind dar. Die Deutsche Parodontose Hilfe e.V. empfiehlt allen Frauen mit Kinderwunsch, ihre Zähne möglichst vor Eintreten der Schwangerschaft untersuchen zu lassen.

Die meisten Frauen mit Kinderwunsch informieren sich umfassend, wie sie eine Schwangerschaft und ihren positiven Verlauf fördern können: Sie ernähren sich gesund, halten sich fit und versuchen, Stress abzubauen. „Was bei der Vorbereitung auf eine Schwangerschaft allerdings zu wenig Beachtung findet, ist die Zahngesundheit“, erklärt Dr. Wolfgang H. Koch von der Deutschen Parodontose Hilfe in Herne. Obwohl seit Ende der 1990er Jahre bekannt sei, dass schwere Entzündungen des Zahnfleischs und Zahnbetts das Baby im Mutterleib gefährden können, spiele die Mund- und Zahngesundheit für viele Frauen noch keine Rolle.

Erhöhtes Risiko für Fehl- und Frühgeburten

Wissenschaftlich belegt ist, dass die Parodontitis, eine von Bakterien hervorgerufene Entzündung des Zahnhalteapparates, zu Schwangerschaftskomplikationen führen kann. „Bleibt die Erkrankung unbehandelt, erhöht sich das Risiko einer Fehl- oder Frühgeburt um das 7,5-fache“, erklärt Dr. Wolfgang H. Koch von der Deutschen Parodontose Hilfe. Die Bakterien und Entzündungsbotenstoffe, die sich im Mundraum befinden, werden über die Blutbahn in die Gebärmutter gespült, wo sie den Fötus schädigen. Generell besteht zwischen der Mundgesundheit und der Gesundheit des gesamten Körpers eine enge Wechselwirkung. So kann eine Parodontitis auch Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Rheuma begünstigen. Umgekehrt können aber auch bestehende Allgemeinerkrankungen die Entstehung einer Parodontitis fördern.

Zahnfleischentzündung durch Hormonumstellung

Grundsätzlich sind Schwangere anfällig für die Entstehung bakterieller Entzündungen im Mundraum. Durch die hormonelle Umstellung kommt es zu einer Auflockerung und stärkeren Durchblutung des Zahnfleisches. Für Bakterien wird es damit leichter, in das Zahnfleisch einzudringen. Bleibt die Parodontitis unbehandelt, kann sie vom Zahnfleisch auf das Zahnbett übergreifen. Hierdurch verlieren die Zähne ihren Halt und fallen unter Umständen sogar aus. Besteht bereits vor Eintreten der Schwangerschaft eine Parodontitis, kann sich diese während der Schwangerschaft verstärken. Das Tückische an der Erkrankung ist, dass sie fast keine Schmerzen verursacht und daher meist erst sehr spät entdeckt wird.

Zähne möglichst vor Beginn der Schwangerschaft therapieren

Die Deutsche Parodontose Hilfe e. V. empfiehlt Frauen mit Kinderwunsch, ihre Zähne bereits vor Eintreten der Schwangerschaft untersuchen und die Zahngesundheit herstellen zu lassen. Dieser Zeitpunkt ist auch deshalb günstig, weil manche Betäubungsmittel oder Medikamente, die während einer Schwangerschaft nur sehr eingeschränkt oder gar nicht verabreicht werden dürfen, noch eingesetzt werden können. Schwangere Frauen sollten mindestens zweimal ihre Zähne im Verlauf der Schwangerschaft kontrollieren lassen. In jedem Fall kann eine Parodontitis heute sanft und schmerzfrei therapiert werden. Informationen zu Krankheitsbild, Behandlung und Vorbeugung können angefordert werden unter der Telefonnummer 0 23 23 / 96 59 05 oder per Mail unter info@parodontosehilfe.de.

Quelle: Dr. med. dent. Wolfgang H. Koch

Dr. med. dent. Wolfgang H. Koch
 

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