Lungenentzündung und Parodontitis

Parodontitis bei älteren Patienten ist mit einer erhöhten Sterblichkeitsrate durch Lungenentzündung verbunden, stellten japanische Forscher fest.

Die Parodontitis ist bei Erwachsenen nach dem 45. Lebensjahr nicht nur die häufigste Ursache für Zahnverlust sondern auch eine ernstzunehmende Gefahr für die Allgemeingesundheit. Entzündungen des Zahnhalteapparates können den Verlauf von systemischen Erkrankungen wie Herz-, Kreislauf- und Atemwegserkrankungen bis Diabetes und durch das Metabolische Syndrom ausgelöste Gesundheitsstörungen signifikant negativ beeinflussen.

Über 80 % der Senioren leiden in Deutschland bereits an einer Parodontitis an mindestens einem Zahn. Eine japanische Forschergruppe untersuchte die Daten von 697 Patienten, die im Jahr 1997 80 Jahre alt waren und von den Gesundheitsparametern, Untersuchungen und Bluttests aufgenommen waren. Es zeigte sich, dass, gegenüber der mundgesunden Kontrollgruppe, die Sterblichkeitsrate für Lungenentzündung um das 3,9-fache erhöht war, wenn 10 oder mehr Zähne Taschentiefen von mehr als 4 mm aufwiesen. Das Einatmen von Parodontitis-Bakterien ist ein entscheidender Risiko-Faktor für Lungenentzündung bei älteren Menschen – vor allem, wenn diese pflegebedürftig oder bettlägerig sind.

Parodontitis ist jedoch eine beeinflussbare Erkrankung. Eine sorgfältige Mundpflege zu Hause oder im Pflegeheim, eine regelmäßige professionelle Betreuung durch den Zahnarzt sind die entscheidenden Voraussetzungen, um der Erkrankung vorzubeugen. Auch eine bereits bestehende Erkrankung kann in vielen Fällen geheilt, oder deren Verlauf zumindest gestoppt werden. Dabei gilt: Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

Quelle: Dr. med. dent. Wolfgang H. Koch

Dr. med. dent. Wolfgang H. Koch
 

Ganzheitliche ZahnMedizin, Cranio- faziale- Orthopädie, Umwelt-ZahnMedizin und Parodontologie, Dr. Koch & Partner, Herne www.praxis-dr-koch.de, Jameda Profil