Was unterscheidet die aggressive Parodontitis von der chronischen Parodontitis?

Die marginale Parodontitis ist eine vom Zahnfleischsaum ausgehende bakterielle Entzündung des Parodontiums. Wegen ihres langsamen und langen Krankheitsverlaufs wird diese Form der Erkrankung als chronische oder auch schleichende Parodontitis bezeichnet.
Eine seltenere Form der Parodontitis ist die aggressive Parodontitis.

Im Unterschied zur schleichend chronischen Parodontitis ist der Krankheitsverlauf einer aggressiven Parodontitis sehr schnell. Schon nach kurzer Erkrankungsdauer kann es zu umfangreichem Kieferknochenverlust kommen. Tritt die chronische Parodontitis meist erst im Erwachsenenalter auf, so kann die aggressive Parodontitis schon Kinder (juvenile Parodontitis) betreffen.

Röntgenbilder zeigen den Knochenverlust an scharfkantigen vertikalen Kratern entlang der Wurzeloberfläche, die durch den schnell fortschreitenden Verlauf entstanden sind.

Ursache dieser Form der Parodontitis sind besonders aggressive Bakterien. Mit einem schmerzfreien, gentechnischen Keimtest können Art, Häufigkeit und Aggressions-Potential der Parodontitis-Bakterien zuverlässig bestimmt werden.
Werden mit Hilfe dieses Tests besonders aggressive Bakterien identifiziert, können sie gezielt medikamentös behandelt werden. Eine Antibiotika-Therapie ist in einem solchen Fall meist zwingend erforderlich. Die Antibiotika können sowohl in Tablettenform eingenommen oder auch lokal eingesetzt werden.

In diesen seltenen Fällen reicht eine alleinige naturheilkundliche Behandlung nicht aus. Allerdings kann diese zusätzlich eingesetzt werden, um die Immun-Abwehr des Körpers zu stärken.

Dr. med. dent. Wolfgang H. Koch
 

Ganzheitliche ZahnMedizin, Cranio- faziale- Orthopädie, Umwelt-ZahnMedizin und Parodontologie, Dr. Koch & Partner, Herne www.praxis-dr-koch.de, Jameda Profil