Dr. med. dent. Wolfgang H. Koch

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Yoga macht glücklich und ist auch gut gegen Parodontitis

Indische Wissenschaftler berichten:

Yoga macht glücklich und ist auch gut gegen Parodontitis!

Reduziert man psychosozialen Stress, ist das immer hilfreich für die Allgemeingesundheit. Inwiefern eine regelmäßige Yoga-Praxis positiven Einfluss auf parodontale Erkrankungen hat, untersuchten Wissenschaftler aus Indien.

Neben der psychologischen Befundung wurden auch die Zahnfleischentzündungen der Patienten dokumentiert sowie deren Kortisolspiegel im Blutserum bestimmt.

Die indischen Forscher konnten beobachten, dass der Kortisolspiegel bei den Personen, die regelmäßig Yoga praktizierten, niedriger war als bei den Probanden in den anderen Gruppen.

Yoga hatte lt. Studienergebnissen auch einen positiven Effekt auf die parodontale Gesundheit, auf die Ängste der Patienten und auf depressive Stimmungen.

Quelle: Katuri KK et al Association of yoga practice and serum cortisol levels in chronic periodontitis patients with stress-related anxiety and depression . J Int. Soc Prev Community Dent 2016; 6 (1):7-14.

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Essen macht gesund – Studie belegt entzündungshemmende Diät

Freiburg im Breisgau – Forscher der Universität Freiburg habe in einer Studie untersucht, wie sich mittels Nährstoffen eine vorhandene Parodontitis reduzieren lässt. Sie wollten herausfinden, ob ein als entzündungshemmende Diät beschriebener Ernährungsplan Einfluss auf die parodontale Mundgesundheit hat.

Dazu verringerten die Testpersonen ihre tägliche Kohlenhydrataufnahme und nahmen vermehrt stattdessen Omega-3-Fettsäuren, Vitamine, Antioxidantien und Ballaststoffe zu sich.

Nach Ablauf der sechs Wochen zeigte sich bei den Diätlern eine signifikante Verbesserung der Gingivitis und Parodontitis im Vergleich zu Personen, die nichts an ihren Ernährungsgewohnheiten änderten.

Sowohl Blutungen beim Sondieren als auch die entzündeten Areale waren deutlich rückläufig. Außerdem verbesserte die erhöhte Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren und Ballaststoffen den Plaque-Index.

Parodontitis: Japanische Forscher zeigen antibakterielle Wirkung von Propolis

Propolis, eine harzige Substanz, die von Bienen produziert wird, wird als Volksmedizin zur Behandlung von Parodontalerkrankungen eingesetzt. Japanische Wissenschaftler konnten nun die Wirkungsweise der Propolis-Inhaltsstoffe auf Parodontal-Bakterien darstellen.

Yoshimasu und Kollegen am Nationalen Institut für Infektionskrankheiten in Tokio untersuchten die antibakterielle Wirkung von Propolis auf Porphyromonas gingivalis, einen Schlüsselerreger für Parodontalerkrankungen. Propolis reduzierte das Absterben von P.-gingivalis-Zellen durch Erhöhung der Membranpermeabilität der Bakterien innerhalb von 30 Minuten.

Parodontitis-Therapie kann den Cholesterin-Stoffwechsel positiv beeinflussen

Viele Studien deuten auf eine wechselseitige Beziehung von Parodontitis und Cholesterin-Stoffwechsel hin. Die Parodontitis-Therapie mit anschließender, regelmäßiger Nachsorge ist wohl in der Lage, de Stoffwechsel positiv zu beeinflussen und hat so das Potenzial, die Therapie eines zu hohen Cholesterinwertes sinnvoll zu ergänzen.

Im Rahmen einer Studie an der Universität Greifswald wurden Daten von 488 Patienten erhoben und ausgewertet. Bei den Laborparametern zeigte sich ein Trend zum besseren Gesamt-Cholesterin-Wert bei Recall-Patienten.

Einmal im Monat: Menstruationsbedingte Zahnfleischentzündung

Hormonelle Schwankungen wirken sich negativ auf die Mundflora aus – empfindliches Zahnfleisch und Zahnfleischbluten können die Folge sein.

Frauen, die ein paar Tage vor Einsetzen ihrer Monatsblutung vermehrt über geschwollenes und empfindliches Zahnfleisch sowie Zahnfleischbluten klagen, leiden vermutlich unter der sog. Menstruations-Gingivitis. Diese vorübergehende Entzündung des Zahnfleisches ist der hormonellen Umstellung geschuldet, die im Körper der Frauen vor und während der Periode vonstatten geht.

Der Anstieg der weiblichen Sexualhormone Östrogen und Progesteron sorgt auch für einen vermehrten Blutfluss im Zahnfleisch, weshalb es während der Menstruation besonders stark durchblutet wird. Zudem bewirken die Hormone, dass die Gingiva sensibel wird und es so leichter zu Verletzungen im Mundraum kommen kann. Dies wiederum erhöht die Infektionsgefahr, sodass für betroffene Frauen eine gründliche Mundhygiene äußerst wichtig ist.

Auch Taschenbildung kann in dieser Zeit vermehrt auftreten, die idealer Nährboden für Bakterien ist und so Plaque bis hin zur Parodontitis begünstigt.

Frauen, die unter Menstruations-Gingivitis leiden, sollten deshalb vor und während ihrer Periode mehr als sonst auf regelmäßiges Zähneputzen sowie das Benutzen von Zahnseide und Mundspülung achten, um ihr Zahnfleisch robust und gesund zu halten.

Quelle: ZWP online

Zweimal täglich drei Minuten – Empfehlungen der Experten für die Mundhygiene

Diese Regel lernen Kinder schon im Kindergarten: zwei Mal täglich drei Minuten Zähneputzen. Doch die zahlreichen Fragen der Besucher des Gesundheitsforums zum Thema Mundhygiene haben gezeigt, dass der Informationsbedarf groß ist. Hier eine Übersicht über die wichtigsten Fragen und Antworten.

Soll man eine normale Zahnbürste benutzen oder eine elektrische?

Sorgfältige Zahnpflege und Mundhygiene sowie Vorbeugung, Diagnostik und Behandlung der Parodontitis.Beides ist nach dem Urteil der Experten gleich gut. Elektrische Zahnbürsten k önne er immer uneingeschränkt empfehlen, sagte Ulrich Schlagenhauf: Denn sie putzen die Zähne automatisch mit den richtigen Bewegungen. Doch wenn jemand die richtige Technik beherrscht, bekommt er seine Zähne mit einer normalen Zahnbürste genauso gründlich und schonend sauber. Dass elektrische Bürsten, die mit Ultraschalltechnik funktionieren, die Zähne noch besser säubern, ist nach Aussage der Zahnmediziner übrigens bisher wissenschaftlich noch nicht bewiesen.

Ist normale Zahnpasta schädlich?

Nein. Kaum ein Kosmetikum sei ähnlich intensiv erforscht worden, sagte Ulrich Schlagenhauf. Zahnpasta diene dazu, die Reinigung mit der Bürste zu erleichtern – was gut funktioniere. Nur in einem Fall könne der Zahnschmelz tatsächlich angegriffen werden: nach intensiver Säureeinwirkung. Also nicht direkt vor dem Zähneputzen Grapefruits essen. Jedoch sollte man auf die Inhaltsstoffe der Zahncreme achten, gerade bei Unverträglichkeiten.

Was bringen Mundspüllösungen?

Thomas Hoffmann zufolge erfüllen Mundspüllösungen vor allem einen Zweck: Sie erzeugen ein größeres Sauberkeits- und Frischegefühl. Doch tatsächlich sauberer werden die Zähne dadurch nicht unbedingt – zumindest gibt es dazu wenig wissenschaftliche Beweise. Wichtiger ist Hoffmann zufolge die regelmäßige, gründliche Reinigung mit Zahnbürste und Zahnpasta sowie Zahnseide.

Braucht man Zahnseide?

Ja. Die Zahnmediziner empfehlen täglich Zahnseide oder andere Interdentalreinigungshilfen zu verwenden. Nur damit lassen sich die Zahnzwischenräume reinigen.

Kann man mit der Zahnseide etwas falsch machen?

Wer zu fest mit der Zahnseide die Zwischenräume reinigt, kann das Zahnfleisch verletzen. Dadurch steigt das Risiko für Infektionen. Laut Thomas Hoffmann ist das Infektionsrisiko aber ebenso hoch, wenn man sich beim Kauen beißt oder sich beim Biss in ein hartes Körnerbrötchen das Zahnfleisch verletzt. Solche Verletzungen heilen außerdem meist schnell wieder ab.

Wie reinigt man Zahnersatz am besten?

Fester Zahnersatz wird genauso gereinigt wie die anderen Zähne: mit Bürste und Zahnpasta, dazu regelmäßig mit Zahnseide. Herausnehmbare Prothesen sollten ebenfalls mit Bürste und Zahnpasta gereinigt werden und zusätzlich in ein Reinigungsbad gelegt werden. Auch eine professionelle Intensivreinigung sei bei Zahnersatz ein- bis zweimal pro Jahr sinnvoll, sagt Schlagenhauf.

Zahlen die gesetzlichen Krankenkassen eine professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt?

Nein. Die gesetzlichen Kassen zahlen nur die mechanische Parodontitis-Behandlung, also das Entfernen des Bakterienfilms aus den Zahnfleischtaschen. Die professionelle Zahnreinigung, die Zahnärzte ein- bis zweimal pro Jahr empfehlen, muss privat bezahlt werden.

Quelle: Süddeutsche Zeitung Nr. 23 v. 29.01.2009 – Prof. Dr. Ulrich Schlagenhauf, Würzburg Prof. dr. med. dent. Thomas Hoffmann, Dresden

Kinderwunsch: Mundgesundheit hat Einfluss auf die Fruchtbarkeit

Schwangerschaft kommt, so das Ergebnis einer finnischen Studie

An der Studie, die im Journal of Oral Microbiology veröffentlicht wurde, nahmen 256 Frauen im Alter von 19 bis 42 Jahren teil, die schwanger werden wollten. In einem Zeitraum von einem Jahr wurde untersucht, ob der Kinderwunsch in Erfüllung ging. Zu Beginn wurden die Frauen auf Parodontitisbakterien im Speichel, Antikörper in Blut und Speichel gegen parodontale Pathogene, sowie vaginal untersucht, um eine Vaginose auszuschließen. Außerdem wurde ausgeschlossen, dass bekannte Risikofaktoren wie Alter, Rauchen oder andere Erkrankungen der Grund für den unerfüllten Kinderwunsch sind.

Die Wissenschaftler stellten fest, dass die Frauen, die innerhalb des einen Jahres nicht schwanger wurden, eine höhere Konzentration des Bakteriums Porphyromonas gingivalis, das in Verbindung mit Parodontitis steht, im Speichel sowie Antikörper in Blut und Speichel vorwiesen, als die Teilnehmerinnen, die innerhalb des Untersuchungszeitraums schwanger wurden. Die Wahrscheinlichkeit aufgrund dessen nicht schwanger zu werden, war bei den Probandinnen um das 3-Fache erhöht. Kamen bereits klinische Anzeichen für eine Parodontitis hinzu, stieg die Wahrscheinlichkeit sogar auf das 4-Fache an.

Die Untersuchungen zeigen, dass Parodontitis Einfluss auf den Kinderwunsch haben kann, selbst wenn dafür noch keine klinischen Anzeichen vorhanden sind. Wie die Mechanismen genau zusammenhängen, muss erst noch in weiteren Studien geklärt werden.
Quelle: ZWP online

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